Die Tochter würde nun in die Strafanstalt verbracht und sei auch nicht mehr zu sprechen. Allerdings könne man die Inhaftierung durch die Zahlung einer Kaution in Höhe von 38.000 EUR abwenden. Danach wurde noch die Handynummer der Geschädigten erfragt und dort über die gesamte Zeit des Betrugsvorganges die Verbindung gehalten, also auch bei dem sich anschließenden Bankbesuch.
Vermutlich um weiterhin seriös zu erscheinen, wurde die 54-Jährige nach dem Bankbesuch zum Polizeipräsidium in der Adickesallee geschickt. Ihr Sohn solle unterdessen, zur Beschleunigung des Vorganges, zum Landgericht in Wiesbaden fahren. Beide taten nun, was ihnen aufgetragen wurde. Plötzlich jedoch, welch Zufall, wurde der Geschädigten mitgeteilt, dass sich ja eine Beamtin ganz in der Nähe ihrer Wohnung befände, der sie auch das Geld übergeben könne. So geschah es dann auch. Diese "Polizeibeamtin" teilte der 54-Jährigen noch ein Aktenzeichen mit, unter dem sie ihr Geld dann wiederbekommen könne. Als die wahre Tochter dann etwa 20 Minuten später nach Hause kam, klärte sich der ganze Umstand auf. Bereits mit der Meldung "220123-0078 Schockanruf durch falsche Polizisten" vom 23. Januar 2022 hatten wir von dieser Masche berichtet. Es steht zu befürchten, dass die Täter auch weiterhin versuchen werden, mit dieser Masche an das Geld ihrer Opfer zu kommen.
Die Geldabholerin wird beschrieben als etwa 150 cm groß und von kräftiger Figur. Sie trug eine Kapuzenjacke und Jeans. Mitteleuropäisches Erscheinungsbild, sprach akzentfreies Deutsch.
Sachdienliche Hinweise werden erbeten an die Frankfurter Polizei unter der Telefonnummer 069/755-52499.