Vorsprung Frankfurt - "Double-Feature" in der Schirn

"Double-Feature" in der Schirn

Kino
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Im Double Feature stellen Filmschaffende einmal im Monat ihre eigene Produktion vor, gefolgt von einem filmischen Werk ihrer Wahl. Im Gespräch mit den Kuratoren Katharina Dohm und Matthias Ulrich oder mit Gastkuratorinnen und -kuratoren diskutieren die Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten sowie aktuelle Tendenzen der Film- und Videokunst.

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Die Reihe wird am Mittwoch, dem 27. Oktober mit Kristina Kilian, am 24. November mit Thomas Bayrle und am 15. Dezember mit James Gregory Atkinson fortgesetzt.

Die Videoarbeiten und Gespräche mit bisher beteiligten Künstlerinnen und Künstlern wie Rosa Aiello, Alexandra Bachzetsis, Pauline Curnier Jardin, Gerard Byrne, Aleksandar Radan, Lili Reynaud-Dewar, John Skoog, Clemens von Wedemeyer oder Shen Xing sind unter Video Art über den YouTube-Kanal der Schirn abrufbar. Das Schirn Magazin begleitet die Reihe Double Feature redaktionell mit diskursiven Beiträgen.

DOUBLE FEATURE MIT KRISTINA KILIAN

MITTWOCH, 27. OKTOBER 2021, EINLASS 19.00 UHR, BEGINN 19.30 UHR

SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT, EINTRITT FREI, OHNE ANMELDUNG, BEGRENZTE SITZPLÄTZE, NACHWEIS ERFORDERLICH (NEGATIVTEST, IMPFUNG, GENESUNG)

DIE KÜNSTLERIN IST ANWESEND.

Kristina Kilian interessiert sich für verschollene Objekte und vergessene Geschichten und holt sie mit ihren Filmen in die Gegenwart. Ihre Erzählungen verbindet sie mit Szenarien, die sie aus Interviews mit Zeitzeugen und Recherchen in Archiven sowie an realen Schauplätzen entwickelt und in die sie eigene Erlebnisse und Gefühle einschließt. Die hybriden Filme bewegen sich zwischen Dokumentation und Fiktion und hinterfragen die Vorstellung von Realität. In Which Way to the West (2019, 36 Min.) bezieht sich Kristina Kilian auf den von Jean-Luc Godard nach der Wende in Deutschland realisierten Film Allemagne Neuf Zero (1997, 62 Min.). Auf der Suche nach ihrer Identität als Filmemacherin trifft Kilian auf Figuren des Films, besucht die ehemaligen Drehorte und geht den Weg ihres Vorbildes Godard bei ihren eigenen Dreharbeiten nach. Der entstandene Film gipfelt in einer Endlosschleife aus deutscher Vergangenheit und Trauma sowie in einer Reflexion über das Filmemachen an sich.

Nach einem Gespräch mit Gastkuratorin Anuschka Berthelius präsentiert die Künstlerin Oskar Roehlers Film Die Unberührbare (2000, 110 Min.), in dem er die letzte Phase im Leben seiner Mutter Gisela Elsner verarbeitet.

Kristina Kilian (*1990, Speyer) studierte Szenografie und Ausstellungsdesign an der HfG Karlsruhe. Danach folgte ein einjähriges Gaststudium der freien Kunst mit dem Schwerpunkt Film an der Städelschule in Frankfurt am Main bei Douglas Gordon. Seit 2013 studiert sie Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik an der Hochschule für Fernsehen und Film München. Als Regisseurin war sie mit ihren Filmen auf nationalen sowie internationalen Filmfestivals vertreten wie bei der Vision du Réel in Nyon oder dem Dokumentarfilm- und Videofestival in Kassel.

DOUBLE FEATURE MIT THOMAS BAYRLE

MITTWOCH, 24. NOVEMBER 2021, EINLASS 19.00 UHR, BEGINN 19.30 UHR

SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT, EINTRITT FREI, OHNE ANMELDUNG, BEGRENZTE SITZPLÄTZE, NACHWEIS ERFORDERLICH (NEGATIVTEST, IMPFUNG, GENESUNG)

DER KÜNSTLER IST ANWESEND.

Als einer der ersten Künstler in Deutschland fing Thomas Bayrle an, mit computergenerierten Bildern zu arbeiten. Das Zusammendenken von Maschine und Kunst steht im Zentrum seiner Arbeit. Dabei bedient er sich des Prinzips des Seriellen. Seine Bildmotive entnimmt er der Alltagswirklichkeit, insbesondere der Waren- und Konsumwelt des Menschen. Bayrle beschäftigt sich mit urbanen Strukturen und mit Fortbewegungsmitteln, die auf einen massenhaften Gebrauch angelegt sind. Beim Double Feature zeigt er vier seiner Kurzfilme, die in den 1990er Jahren entstanden sind. In Gummibaum (1993, 8:08 Min.), Superstars (1993, 9:13 Min.), Sunbeam (1993/94, 11:01 Min.) und Dolly Animation (1998, 5:44 Min.) stehen das Ganze und seine Teile in einem methodischen und dekonstruktivistischen Austausch.

Nach einem Gespräch mit Kurator Matthias Ulrich präsentiert der Künstler einen Film seiner Wahl.

Thomas Bayrle (*1937, Berlin) ist Maler, Grafiker und Objektkünstler. Er lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Nach einer Lehre als Weber in Göppingen studierte er an der Werkkunstschule Offenbach. Von 1975 bis 2002 hatte Bayrle eine Professur an der Städelschule in Frankfurt am Main inne und war zeitweise Dozent an der HfG in Offenbach. Thomas Bayrle stellte 2003 und 2009 bei der Biennale di Venezia aus, sowie 1964, 1977 und 2012 bei der documenta in Kassel. Er ist mit seinen Arbeiten in Museen sowie in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten und hatte zahlreiche internationale Einzelausstellungen.

DOUBLE FEATURE MIT JAMES GREGORY ATKINSON

MITTWOCH, 15. DEZEMBER 2021, EINLASS 19.00 UHR, BEGINN 19.30 UHR

SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT, EINTRITT FREI, OHNE ANMELDUNG, BEGRENZTE SITZPLÄTZE, NACHWEIS ERFORDERLICH (NEGATIVTEST, IMPFUNG, GENESUNG)

DER KÜNSTLER IST ANWESEND.

James Gregory Atkinson reagiert auf die extreme Unvollständigkeit offizieller Archive in Bezug auf Schwarze Menschen, ihren Erzählungen und Kulturen, indem er alternative Wege der Begegnung mit der Vergangenheit schafft. In seinen multimedialen Arbeiten greift der Künstler hierfür auf die Geschichte von Queeren und Schwarzen Menschen zurück und bringt diese in einen Dialog mit gegenwärtigen Verhältnissen. In der Schirn zeigt der Künstler seine Videoarbeit Jail Bird in a Peacock Chair (2021, 3:55 Min.), in der er die Geschichte des ikonischen „Peacock Chair“ in den Mittelpunkt stellt. Er beginnt bei den Ursprüngen des Stuhls, der durch Zwangsarbeit in Gefängnissen auf den Philippinen entstanden ist, um dann von seinem Status als international gehandelte „exotische“ Ware und von seiner Verwendung in der Porträtfotografie zu erzählen und schließlich die mit ihm verbundenen Assoziationen zu Schwarzen Aktivisten wie Huey P. Newton aufzuzeigen. Der Stuhl wird zu einem Forschungsobjekt, an dem der Künstler Ideen zu Schwarzer Männlichkeit und Widerstand beleuchtet.

Nach einem Gespräch mit Kuratorin Katharina Dohm präsentiert der Künstler einen Film seiner Wahl.

James Gregory Atkinson (*1981, Bad Nauheim) ist Absolvent der Städelschule in Frankfurt am Main. Er arbeitet mit Video, Fotografie und Performance. Seit 2021 ist er Stipendiat des HAP-Studio-Programms der Basis e.V. Frankfurt. 2016 nahm an den Artist-in-Residence-Programmen der Villa Aurora in Los Angeles und 2017 an der Jan van Eyck Academie in Maastricht teil und erhielt 2018 ein Atelierstipendium der Hessischen Kulturstiftung in New York. Er lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.

ORT SCHIRN KUNSTHALLE FRANKFURT, Römerberg, 60311 Frankfurt DATUM Mittwochs, 27. Oktober, 24. November, 15. Dezember 2021, Einlass 19.00 Uhr, Beginn 19.30 Uhr EINTRITT frei, ohne Anmeldung.

Foto: DOUBLE FEATURE IM OKTOBER, Kristina Kilian, Which Way to the West (Film Still, Hannah Schutsch und Paul Toucang) ©2018 Kristina Kilian



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