Die Expert:innenkommission Paulskirche
Im April 2023 hat die von der Stadt Frankfurt, dem Land Hessen und der Bundesrepublik Deutschland berufene „Expert:innenkommission Paulskirche“ ihre Empfehlung vorgelegt. Grundlage für die Arbeit der Kommission waren unter anderem eine Konzeptstudie der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (Prof. Nicole Deitelhoff) sowie die Ergebnisse des Bürger:innendialogs „Dein Haus der Demokratie“. Die Kommission unter Vorsitz von Volker Kauder schlägt neben der Sanierung der Paulskirche auf Basis des Nachkriegsbauwerkes des Architekten Rudolf Schwarz ein ergänzendes „Haus der Demokratie“ vor. Zusammen mit der Paulskirche soll dieser neue Ort Räume für historische Präsentationen und aktuelle Wechselausstellungen, eine Bibliothek, Labore, Workshops und Veranstaltungen zur demokratischen Praxis bieten. Das „Haus der Demokratie“ soll so ein Ort mit internationaler Strahlkraft zur Reflexion über Demokratie in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden.
Die Sanierung Paulskirche und das geplante „Haus der Demokratie“
Mit Blick auf die notwendige Sanierung wurde bereits 2019/20 die „Stabsstelle Paulskirche“ im Baudezernat geschaffen, welche in Folge Untersuchungen zum Bauzustand durchgeführt hat. Die denkmalgerechte Sanierung der Paulskirche wird im Zusammenhang der Planung zum „Haus der Demokratie“ erfolgen.
Im August 2023 hat Oberbürgermeister Mike Josef die „Stabsstelle Entwicklung Paulskirche/Haus der Demokratie“ in seinem Dezernat eingerichtet. Die neue Stabsstelle wird in enger Zusammenarbeit mit der bestehenden „Stabsstelle Paulskirche“ das Projekt der Sanierung der Paulskirche und des „Hauses der Demokratie“ weiter voranbringen. Neben der Empfehlung der Expert:innenkommission wird dabei auch die „Neue Umbaukultur“ (Baukulturbericht 2022/23 der Bundesstiftung Baukultur) berücksichtigt werden. Oberbürgermeister Mike Josef sagt: „Insbesondere bei einem Ort, der für die Zukunft der Demokratie für nachfolgende Generationen geschaffen werden soll, ist ein neues und nachhaltiges Bauen von großer Bedeutung. Gleichzeitig wird das ,Haus der Demokratie‘ in direkter städtebaulicher Beziehung zur Paulskirche die Innenstadt stärken und nicht nur für junge Menschen, sondern auch für alle Bürgerinnen und Bürger einen attraktiven Aufenthaltsort zum Debattieren und Streiten bieten. Es wird ein Raum sein, der Demokratie stärkt und in dem sie auch weitergedacht werden kann.“
Die nächsten Schritte sind die Revision und abschließende Bestimmung des Nutzungskonzeptes sowie des Raumprogramms auf den vorliegenden Grundlagen. Der Magistrat wird die Empfehlung der Expert:innenkommission mit Blick auf die Bedarfe der Paulskirche mit Institutionen ähnlicher Nutzung vergleichen und der weiteren Planung zugrunde legen. Parallel werden die städtebauliche Umgebung sowie die umliegenden Gebäude (Rathaus Nordbau und Ratskeller) und Freiräume (Paulsplatz und Freifläche zwischen Paulskirche und ehemaligem Bundesrechnungshof) untersucht. Dabei sollen mögliche Synergien der Gebäude hinsichtlich der Nutzung, der Haustechnik und sicherheitstechnischer Einrichtungen bedacht werden. Diese Vorarbeiten sind Grundlage für einen einvernehmlichen Stadtverordnetenbeschluss über das anschließende Wettbewerbsverfahren, welches durch eine breit angelegte Bürgerbeteiligung und die besondere Einbeziehung junger Menschen begleitet werden soll.
Ob das „Haus der Demokratie“ ein Neubau, ein Umbau oder ein Parcours mehrerer Bauten sein wird, ist die Aufgabe, die im Wettbewerbsverfahren geklärt werden soll.
