Vorsprung Frankfurt - Kulturdezernentin Hartwig zum Tod von Klaus Gallwitz

Kulturdezernentin Hartwig zum Tod von Klaus Gallwitz

Service
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Der ehemalige Direktor des Städel Museums Frankfurt, Klaus Gallwitz, ist am Donnerstag, 21. Oktober, verstorben.

Kulturdezernentin Ina Hartwig spricht seinen Angehörigen im Namen der Stadt Frankfurt ihre tiefe Anteilnahme aus: „Die Zeit des Kunstbooms war noch nicht angebrochen und Museen für Gegenwartskunst galten noch als Rarität, als Klaus Gallwitz 1974 die Leitung des Städelschen Kunstinstituts und der Städtischen Galerie in Frankfurt übernahm. In den  20 Jahren seiner Amtszeit hat er in mehrfacher Hinsicht sein Gespür für zeitgenössische Kunst bewiesen und damit Ausstellungsgeschichte geschrieben. Max Beckmann war sein geistiger Wegbegleiter. Max Klinger seine heimliche Leidenschaft. Und auch die Alten Meister wie Antoine Watteaus ‚Einschiffung nach Kythera‘ fanden 1982 einen Platz in der Städel-Sammlung.“

„Klaus Gallwitz hat die Sammlung des Hauses um zahlreiche Werke moderner Kunst erweitert. Unter ihm hat 1986 erstmals die Museumspädagogik Einzug ins Städel gehalten und für professionelle Vermittlungsstrategien gesorgt. Das Haus verdankt ihm den 1990 eröffneten Erweiterungsbau von Gustav Peichl, der Sonderausstellungen vorbehalten ist und von Klaus Gallwitz zur Eröffnung mit einem Ensemble von Anselm Kiefer für die Moderne im Städel ergänzt wurde. Klaus Gallwitz hat für die Kunst gelebt. Die Künstlerinnen und Künstler waren ihm wichtig und mit ihm stets verbunden. Mit den ‚Großen‘ des Kunstbetriebs war er auf Augenhöhe und unterhielt intensive Kontakte. Akribisch suchte er immer wieder nach neuen ausdruckstarken Persönlichkeiten, die er fördern konnte und auf ihrem Weg begleitete. Frankfurt und die Kultur haben Klaus Gallwitz viel zu verdanken“, unterstrich Hartwig.

Gallwitz wurde am 14. September 1930 in Pillnitz bei Dresden geboren. Der Kunsthistoriker, Kurator und Galerist gilt seit seiner Ausstellung zu Dalí in Baden-Baden 1971 als Erfinder der „Blockbuster-Ausstellungen“. 1974 wurde er Direktor des Städel Museums, das er bis 1994 leitete. Danach war er unter anderem Gründungsdirektor des Museums Frieder Burda. Gallwitz lehrte als Honorarprofessor an der Städelschule in Frankfurt und war als langjähriger Berater für die Kunstaustellungen des Europarats und die Kunstsammlung der Deutschen Bank tätig. 2015 organisierte er noch im Auftrag des Instituts für Stadtgeschichte die Ausstellung „Max Beckmann kommt nach Frankfurt“ im Karmeliterkloster unter den Freskenresten von Jörg Ratgeb.



PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von VORSPRUNG!

AnzeigeHarth und Schneider 250 x 300px

Anzeige

werbung1 100Euro